Hildesheimer Gelegenheitswürfler
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 Der beste Freund (eine 40k Kurzgeschichte)

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Kill Phil
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BeitragThema: Der beste Freund (eine 40k Kurzgeschichte)   Der beste Freund (eine 40k Kurzgeschichte) EmptyDi Dez 22, 2015 4:19 pm

Die Luft ist stickig und schmeckt nach Metal. Das Raumschiff mit dem Namen „Flicker“ ist nicht mehr das neuste Modell und einige der Maschinen arbeiten nur noch mehr schlecht als recht. Aber das ist egal, solange es seinen Job macht. Der etwas schwerfällige und leicht minderbemittelte Halbogryn Todd, beobachtet gerade Mind, den Maschinenschlosser, dabei wie er versucht ein verzogenes Lasergewehr zu richten.
„Ich verstehe nicht warum ich immer diesen Scheiß machen muss. Der reinste Schrott und ich soll wieder irgendwas draus zaubern…typisch.“ Stellt Mind vor Ärger stöhnend fest, während er das, in einem Schraubstock eingespannte, Lasergewehr bearbeitet.
„Nun, und wie knuffig er immer auf und ab gelaufen ist beim Ballspielen. Knuffig sage ich dir. Ja total knuffig.“ Brabbelt Todd gedankenverloren so vor sich hin. Dabei läuft ihm ein dicker Speichelfaden am wuchtigen Kinn entlang.
„Zudem verstehe ich auch nicht warum ich mir dazu noch dein Gesülze anhören muss, du Matschbirne. Mann, dein blöder Köter geht mir doch am Arsch vorbei.“ Dann sieht Mind, so grimmig wie bösartig, zu dem armen Todd herüber. „Und ja, ich bin auch froh das Miller deinen Flohteppich durch die Luftschleuse gejagt hat. Geschah dem Mistvieh nur recht. Sowas gehört hier nicht an Bord, besonders dann wenn es mir mein Zeug anfrisst.“
Todd lässt sich durch die täglich gewohnten Gemeinheiten nicht aus der Ruhe bringen. „Sag so etwas nicht. Benny war ein guter Hund. So kuffig. Miller durfte das nicht tun. War nicht nett von ihm.“
„Ja, ja, nicht nett von ihm“ äfft Mind ihn abfällig nach. „Ach was solls, du hast doch eine Vollkatsche. Egal. Hilf mir mal mit den paar Kisten hier hinten.“
Ohne Widerrede hilft Todd dem grimmigen Mind bei den schweren Kisten. Ogryn Arbeit. Da sind am Ende dann alle wieder froh ihn zu haben.

Auf der Brücke der „Flicker“
Die Schrottsucher und Halunken Miller, Koppa und Zero beobachten gierig die flackernden Bildschirme. „Nur noch 2 Tage, dann ist Zahltag. Mann, ich bekomme sofort einen Ständer wenn ich nur dran denke.“ Stellt Miller mit raffgieriger Miene fest.
„Mit dem Zeug was wir zuletzt aus dem Wrack in der verbotenen Zone gefischt haben, ja, damit ist wirklich mal unser verdienter Zahltag gekommen.“ Stimmt ihm Koppa, der Kapitän, zu. Ein grobschlächtiger, wie brutaler Mann, mit einem Hang zur Gier. Ein fürchterliches Lächeln macht sich dabei auf seinem vernarbten Gesicht breit. Der meistens eher schweigsame Zero stimmt einzig nickend mit ein. Ein eher kleiner Mann, der als Pilot eigentlich viel zu hektisch ist. In jedem Fall jemand, den Koppa fest im Griff hat. Miller dafür, muss er schon mehr im Auge behalten. Ein rücksichtloses Arschloch, mit Aufsteiger Ambitionen. Im Moment noch nützlich, kann aber auch alsbald gefährlich werden. Dann meldet sich etwas verschüchtert doch noch Zero zu Wort. „Wie bekommen wir eigentlich das Zeug auf den Planeten, wo die imperialen Truppen einen doch, bis aufs letzte Hemd, durchleuchten in der Landezone?“ Eine Schweißperle rollt ihm dabei über die Stirn. Die Augen leicht zugekniffen, der Mund hektisch am hin und her zucken.
Koppa beugt sich bedrohlich zu dem kleinen Mann herunter. “Lass das mal meine Sorge sein.“
Miller beobachtet mit einem hinterhältigen Lächeln die Szene. Er weiß Bescheid, dass der Kapitän einen der Wachposten bestochen hat. Das sollte ein Spaziergang werden. Aber so eine Niete wie Zero kann ruhig etwas länger im eignen Saft schmoren. Damit hat er überhaupt kein Problem. Sein böses Lächeln wird dabei nur umso breiter.
Am nächsten Tag ist Todd ganz vergnügt. Aufgeregt wie ein Kind das gerade ein Geschenk von seinen Eltern bekommen hat, tobt er durch die Gänge der „Flicker“. In einem unachtsamen Moment rennt er dabei fast Mind über den Haufen, der ihm bei einer Biegung, mit einem Werkzeugkoffer, entgegen kommt. Dieser verabschiedet sich vor lauter Schreck aus dessen Hand, springt auf und verteilt eine Vielzahl von unterschiedlichsten Werkzeugen über den Gitterrosten des Bodens.
„Todd du Riesenrindvieh. Kannst du mir verraten was der Scheiß soll?“ Blafft Mind den Halbogryn an, welcher jetzt etwas bedröppelt vor ihm steht. Aber Todd bekommt kein Wort heraus. Wenn Mind seine Launen hat, was oft vorkommt, dann ist es besser ihn nicht noch mehr aufzuregen.
Doch dann platzt es aus Todd dennoch heraus. Er kann nicht anders. Ist zu gut gelaunt und aufgeregt.
„Benny ist wieder da. Hab ihn vorhin gefunden. Jetzt können wir wieder Ball spielen!“ stellt Todd überschwänglich fest.
Mind sucht nur schnell sein Zeug wieder zusammen und knurrt beim Weggehen. „Jetzt hab ich aber die Schnauze voll. Das wird ja immer besser.“ Mit entschlossenen Schrittes geht er direkt zur Brücke. Das bekommt jetzt in jedem Fall der Kapitän erzählt. Soll der sich um den schwachsinnigen Riesen kümmern.
Koppa ist gerade in ein Kartenspiel mit Miller vertieft. Beide haben eine konzentrierte Miene aufgesetzt. Zusätzlich leckt sich Miller noch gierig über die Lippen. Zero sitzt an den Kontrollen und hält Kurs. Arbeit ist sein Leben, Spiel und Spaß ist eher etwas für die anderen.
„Koppa, du musst…“ weiter lässt Koppa Mind gar nicht erst kommen, da hat er bereits seine Laserpistole gezogen und stoppt diesen indem er ihm diese ruppig vor die Brust hält.
„Ich muss überhaupt nichts. Ganz besonders dann, wenn ich beschäftigt bin. Schieb ab Mind. Bevor ich meine gute Laune verliere.“ Knurrt Koppa ihn beiläufig an, ohne dabei den Blick vom Spiel abzuwenden.
So über den Mund gefahren, weiß Mind im ersten Moment nicht was er darauf erwidern soll. Dann legt Miller, dieses miese Schwein, gleich noch einen nach.
„Ey, Maschinensklave, hast du den Kapitän nicht gehört? Zuviel Maschinenfett in den Ohren? Wir sind hier beschäftigt, du Pfeife.“ Ein gemeines Grinsen begleitet seine fiesen Worte.
Zero guckt nur einmal, mit seinem unsteten Blick, zu der Szene herüber, dann konzentriert er sich lieber wieder auf die Kontrollen. Sollen die das lieber unter sich ausmachen. Sind eh alles Arschlöcher.
Mind beschließt dass hier gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist, um den blöden Ogryn vollends vor dem Kapitän zu zerreißen und geht zähneknirschend von dannen.
Am nächsten Tag ist dann aber doch noch der richtige Zeitpunkt gekommen, wo Koppa und Miller mal nicht beim Kartenspiel sind. Zudem hat Mind das „reparierte“ Lasergewehr dem Kapitän vorzustellen. Koppa dreht das Lasergewehr in seinen großen Händen. „Hm, nicht gerade ein Kunstwerk, aber ich denke das sollte gehen. Ist ok.“ Er stellt es in die Ecke. Miller, welcher zugesehen hatte, kann nicht anders und stellt arrogant wie eh und je fest. „Sind wir doch ehrlich, das ist nur ein Haufen Schrott, nachdem unser Maschinenpfuscher es r-e-p-a-r-i-e-r-t hat“ Das Wort „Repariert“ zieht er dabei so abfällig wie nur möglich in die Länge, um Mind unmissverständlich zu zeigen was er davon hält.
„Jetzt reicht es mir aber mit dir arrogantem Schwein. Und wie es scheint ist diese Misttöle auch nicht tot, sondern Todd spielt weiterhin mit dem Vieh. Hat mich gestern fast umgerannt.“
Bevor Miller darauf etwas erwidern kann, packt Koppa ihn an der Brust und mustert ihn finster. „Ich hatte dir doch den Befehl gegeben dich um den Köter von dem Schwachsinnigen zu kümmern. War das wirklich so schwer. War das etwa schon zu viel verlangt?“
Miller reißt sich etwas unbeholfen los. Bei dem Kapitän ist er immer lieber etwas vorsichtiger. Ein gefährlicher Mann. „Ey, ich hab das Vieh auch aus der Luftschleuse befördert. Mit Sicherheit.“
„Dann klären wir das hier und jetzt. Mind, du treibst das Mistvieh auf und bringst es hier her. Kommst du mit leeren Händen, dann verlierst du ein paar Zähne, kommst du mit dem Mistvieh, dann verliert Miller hier dafür die Zähne. Ganz einfache Rechnung. Mir geht es danach in jedem Fall wieder deutlich besser“
Mind zieht trotzig entschlossen davon. So hatte er sich das zwar nicht vorgestellt, aber gut, soll es halt so sein. Millers bald blutige Fresse wird ihn für den Ärger schon entschädigen. Geschieht dem miesen Schwein ganz recht.
Im Lagerraum hat er dann Todd gefunden, der gerade Bälle wirft. Alles ist übervoll beladen mit Kisten und Schrottgut aus dem Space Hulk, welches sie vor einigen Tagen in der verbotenen Zone plündern konnten. Bares Geld, was sich hier unter die Decke stapelt. Der Zahltag dafür war nun zum Greifen nah. Morgen ist es bereits so weit. Und wenn dazu noch Miller eine in die Fresse bekommt und das nicht zu knapp, nur umso besser. Doch dann kommt es Mind in einer Schrecksekunde. Bisher hat er Benny, den Beagle von Todd, noch gar nicht gesehen. Was wenn der große Idiot nur Wahnvorstellungen nachjagt. Das wäre wirklich der Super Gau. Auf seine Zähne wollte Mind dann noch nicht verzichten, schon gar nicht für so einen Schwachsinn. Vorsichtig geht er jetzt um ein paar der Kisten herum und steht dann genau neben Todd, welcher Freude strahlend den Ball erneut wirft.
„Los, hol ihn Kleiner. Ach, hey Mind. Willst du auch mal ein paar Bälle mit Benny scheißen. Hier.“ Dabei drückt ihm Todd einen verknautschen Ball in die Hand. Feuchter Sabber läuft von dem Ball herab.
Puh, denkt sich Mind. Auch wenn ich Benny da hinten in dem Gerümpel noch gar nicht sehen kann, so zeigt mir dieser, zwar ekelhafte, Ball, das Todd noch keine Wahnvorstellungen hat. Miller, du Lügner. Na warte, dafür wird dir der Kapitän aber so richtig den Arsch aufreißen.
Todds Augen werden riesengroß. Sein breiter Ogryn Mund zeigt ein unbeholfenes Lächeln, was nur eine Mutter lieben kann. Da ist Benny. Sein Beagle. Etwas zerzaustes Fell, aber so knuffig. Und dazu diese Kulleraugen. Mit seiner Rute wedelnd kommt Benny mit dem Ball in seiner Schnauze auf ihn zu gelaufen.
„Ja, so ist gut mein Kleiner. Und jetzt ist Onkel Mind da, um auch ein paar Bälle mit dir zu schmeißen. Ach, ist er nicht knuffig.“ Guckt er jetzt zu Mind herüber. Diesem fällt gerade die Kinnlade herunter. Er lässt den Ball fallen. Seine Augen sind vor blanken Entsetzen geweitet. So weit, dass er das Gefühl hat gleich müssten seine Lieder reißen. Er fleht förmlich darum, nur um den Schmerz zu spüren und vielleicht noch aufzuwachen. Dabei erleichtert er sich noch. Denn das hier muss ein Albtraum sein. Es geht gar nicht anders. Was da auf ihn zukommt ist nicht Benny. Und zwar ganz und gar nicht. Es ist ein Monster aus den allerfinstersten Albträumen. Er möchte Schreien, aber da hat das Monster bereits einen blitzschnellen Schlag ausgeführt. Sein Mund öffnet sich, aber kein Ton kommt mehr heraus. Dann blickt er herab und sieht viele rote Schlangen, wie sie zuckend aus seinem Bauch nach unten gleiten. Seine Eingeweide entleeren sich in blutigem Dampf auf den Gitterrostboden. Dann ist eine andere der vier Klauen, des Monsters, an seinem Hals. Ein grausiges Knacken und Reißen erfüllt seine Ohren, dann hört und sieht er nichts mehr.
Todd betritt die Brücke. Koppa und Miller starren ihn nur ungläubig an, Zero nimmt, an den Kontrollen, von dem ganzen noch keine Kenntnis.
Miller zu Koppa. „Was macht das Riesenbaby hier auf der Brücke? Darf der das überhaupt?“
Koppa überlegt noch, da macht Todd den Weg für Benny frei, welcher hinter ihm auf die Brücke gerannt kommt. Freudig wie ein verspielter Beagle nur sein kann, tobt er um die Beine von Miller herum. Dabei immer mit seiner Rute am Wedeln. So ein guter Hund. Nachdem Mind bereits so viel Spaß mit Benny gehabt hat, werden sicherlich auch die anderen schnell einsehen, was für ein toller Freund Benny sein kann. Für Koppa, Miller und Zero stellt sich dieses „Spiel“ allerdings völlig anders da. Miller geht vor Schmerzen schreiend zu Boden, als der Symbiarch, welcher bis zum letzten Moment praktisch hinter dem großen Todd verbogen war, Miller mit einer schnellen Bewegung beide Beine, an den Unterschenkeln, sauber abschlägt. Blut spritzt unkontrolliert aus aufgerissenen Arterien über die Brücke. Zero ist vor Schock wie versteinert auf seinem Stuhl und entscheidet sich dafür am besten so zu tun als wäre er gar nicht da. Wie Mind vor ihm, so erleichtert sich auch Zero automatisch, ohne dass er darauf Einfluss nehmen könnte. Einzig Koppa schafft es noch angemessen zu reagieren. Er zieht halbwegs geübt seine Laserpistole aus dem Halfter und feuert einige ungezielte Schüsse Richtung des Monsters. Ein Schuss trifft dabei eine Panzerplatte, die den Rücken des Symbiarchen schützt. Ein raubtierhaftes Fauchen ertönt drauf aus dem weit aufgerissenen Maul der Bestie. In den Ohren von Todd hört dieser aber lediglich seinen Beagle Benny jaulen.
„Nein, du böser Mann.“ Todd schlägt ungelenkt, aber mit seiner vollen Ogrynfaust gegen den Hinterkopf von Koppa. Dieser wirbelt wutschnaubend zu Todd herum, noch um sein Gleichgewicht kämpfend. „Du blöder Idiot!“ Und feuert einen Schuss in den Bauch des Halbogryn. Schnaufend geht Todd in die Knie, ein rauchendes Loch in seinem großen runden Bauch haltend.
Doch dann ist Benny an der Kehle des bösen Mannes und verteidigt sein Herrchen. So ein guter Hund. Der beste Freund des Menschen. Todd ist mächtig stolz auf seinen kleinen Racker. Daraufhin hört er noch Zero vor Freude grölen, als Benny vielleicht ein bisschen zu stürmisch mit ihm am Spielen und Toben ist. Danach ist Zero ganz erschöpft und bleibt einfach in seinem Stuhl hängen. Und dann kommt Benny freudig auf ihm zugelaufen. Todd liegt mittlerweile am Boden. Muss sich etwas ausruhen. Sein Bauch tut ihm weh. Vielleicht hatte er gestern etwas Falsches gegessen. Aber das ist schnell vergessen, als Benny ihm über das Gesicht leckt. Bennys feuchten Atem in der Nase. Und dann ist Todd auf einmal ganz müde.
Am nächsten Tag wird die „Flicker“ als Geisterschiff klassifiziert, welches per Autopilot auf dem Planeten mit seinen Zielkoordinaten gelandet ist. In den nächsten Wochen nimmt dann die Anzahl von Vermissten auf dem Planeten schlagartig zu. Einige Monate später verschwindet der Planet vollends in dem Schlund des großen Verschlingers, als Ausläufer der Schwarmflotte Kraken, den Planeten ohne großen Widerstand, völlig leer fressen können.
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